Umdenken durch Corona: Wie das Virus unsere Entwicklungen beschleunigt

5. August 2020

Meine Oma sagte immer, in allem Schlechten steckt auch etwas Gutes. Ich beobachte während unserer momentanen Situation viel Gutes, vor allem die Bereitschaft vieler, über das eigene Tun nachzudenken und dies ggf. nachzujustieren.

Corona bereinigt unsere Wirtschaft und beschleunigt (längst fällige?) Entwicklungen. Ein Umdenken ist angesagt: Was zuviel ist, kann weg. Was es zu wenig gibt, entsteht. Zugegeben, das ist schwarz/weiß Denke. Ich weiß sehr gut, was derzeit überall passiert. Nicht nur ich habe mein Fett abbekommen:

Lufthansa braucht Staatshilfe, nahezu die gesamte Automobilindustrie fährt Kurzarbeit, Büroarbeiten geschehen seit Monaten im Home Office, Gastronome schließen Restaurants, viele Freelancer sind ohne Einkünfte, Event-Branche liegt brach … grausame Nachrichten, die wir heuer im Januar und Februar noch nicht für möglich gehalten hätten.

Jetzt wissen wir, was „systemrelevante Berufe“ sind, handelten Klopapier wie ein Wertpapier, haben uns längst an einen Mund- und Nasenschutz gewöhnt,  wurden daran erinnert, dass es sich auch in Deutschland gut urlaubt, haben den Wert des Internets und von Online Meetings erkannt, und verbringen viel Zeit mit Partner und Familie, solange sie an einem Ort leben.

Klopapier Corona

Weiter wie bisher?

Wer sich nach der alten Komfortzone sehnt, wird enttäuscht. Denn die Zeit vor Corona ist genau dies: Vergangenheit. Nun müssen wir mit der Situation leben – ganz bestimmt in den nächsten Monaten ohne Imfpstoff oder wirksame Medikamente. Das bedeutet, alles bleibt wie jetzt. Wir haben das neue Normal und dürfen das Beste daraus machen. Doch wie?

Natürlich besitze auch ich keine Glaskugel und kann die Zukunft nicht voraus sagen. Doch interessanterweise gibt es in vielen Berufen einen Shakeout. Wer vorher schon strauchelte und das vielleicht mit großer Anstrengung kaschierte, fällt nun auf die Nase. Im Klartext: Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen, die entweder nicht mehr zeitgemäß oder einfach zu viel waren, brauchen wir jetzt nicht mehr. Klingt gut, ist aber für die Betroffenen eine Katastrophe.

Ich stelle das im Moment bewusst einfach dar – bin mir aber im Klaren, was das bedeutet. Denn dass die Gastronomie, Kinobesitzer, Eventveranstalter, Messeveranstalter, Musiker, Künstler und viele mehr durch die staatlich angeordneten Schutzmaßnahmen ausgehebelt wurden, ist Fakt. Doch auch für sie gilt jetzt: umdenken. Besser wird´s so schnell nicht mehr.

Überall nur Nebel. Wer hat den Durchblick?

In der Customer Journey meiner Kunden gibt es drei wesentliche Zustände:

  1. Der Kunde weiß, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber nicht was.
  2. Er kennt sein Problem, aber noch nicht die Lösung.
  3. Der Kunde kennt sowohl sein Problem als auch die Lösung. Spätestens jetzt sucht er aktiv nach Unterstützung.

Einer der drei Zustände wabert uns allen im Kopf herum, mir auch. Das Gefühl während dessen (vor allem in Phase 1 und 2) ist Orientierungslosigkeit, Unzufriedenheit und man fühlt eine wachsende Lähmung. Vor Corona konnte man dies noch mit viel Kraft und Aufwand kaschieren – jetzt steht alles auf dem Prüfstand.

Vielleicht sind wir gefühlt am Ende unseres derzeitigen Berufes angelangt, wünschen uns Veränderung ,aber wissen nicht, wie beginnen. Oder wir haben ein Alter erreicht, das einem zum Nachdenken bringt. Oder es passiert etwas in unserem Leben, das vieles ändert. Oder es kommen mehrere Dinge zusammen. Bei mir war das 2011 in Alter von 48 Jahren. Zum Glück bin ich auf eine Notwendigkeit gestoßen, die mich schon immer stark beeinflusst habe – und erst in den letzten knapp 10 Jahren richtig ausleben konnte: meine eigene Persönlichkeit, meine Werte, das was mich ausmacht.

 

Die Besinnung auf uns selbst sorgt für Orientierung

Meine wichtigste Erkenntnis für meine Selbständigkeit war die eigene Persönlichkeit und warum ich bin wer ich bin. Da ich aus dem Marketing komme, habe ich mir überlegt, wie eine Person als solche gut beschrieben werden kann, damit sie wie ein echter Markenartikel vermarktet werden kann. Das ist für uns selbst nicht einfach – deshalb gibt es ja Experten und Coaches, die dabei unterstützen.

Die Beschreibung der Marke ist eine reflektierte Reise zu sich selbst. Schließlich müssen wir aus unserer schillernden Persönlichkeit mit tausend Facetten eine stark vereinfachte und arbeitsfähige Beschreibung herausarbeiten. Das funktioniert nur mit Reduktion. Übrig bleibt das wirklich Wichtige und Typische, das uns als Mensch ausmacht.

Genau das hilft auch, wenn der Durchblick fehlt. Wenn wir uns auf unsere wesentlchen Eigenschaften und Werte konzentrieren, merken wir schnell, was bisher schief lief, was uns fehlt und was wir wollen.

Werte sind wie ein eigenes Navigationssystem fürs Leben

Haben Sie ab und zu etwas vollbracht, was Ihnen ganz hervorragend gelungen ist? Auf das Sie heute noch stolz sind? Eine sportliche Leistung vielleicht oder eine eigene Idee oder ein Projekt oder eine Beziehung …? Überlegen Sie mal, warum Ihnen das so bravourös gelungen ist. Sicher auch deshalb, weil es Ihr Ding war. Nichts, wofür Sie gezwungen oder was ihnen aufgetragen wurde.

Bei näherer Betrachtung werden Sie merken, dass Ihr Erfolg ganz Ihrem persönlichen Einstellungs- und Werte-Cocktail entsprach. Das könnnen wir künfitg häufiger und ganz gezielt einsetzen. Nämlich, wenn wir uns als Marke kennen und gut beschreiben können. Das ist nichts anderes, als eine marketingspezifische Personenbeschreibung, die stark reduziert und gerade deshalb gut nutzbar ist.

Markenbeschreibung Personal Brands

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Wofür eine Markenbeschreibung, wenn Personal Branding nicht sofort erforderlich ist?

Wenn ich mit Persönlichkeiten arbeite, reden wir viel miteinander. Ich finde so eine ganze Menge Charaktereigenschaften und Werte heraus, die diese Person antreibt. Das habe ich geübt und mache es seit fast zehn Jahren. Funktioniert prächtig. So haben wir am Ende eines ca. 60-minütigen Gespräches zwischen 40 – 60 (positive!) Eigenschaften und Werte auf dem Tisch, über die wir näher reden können. Das ist mit Sicherheit nicht alles, aber vermutlich die auffälligsten und wichtigsten.

Durch meine Methodik reduzieren wir diese hohe Anzahl auf eine Hand voll wenige. Das sind im Marketing die „Markenkernwerte“, als diejenigen, die Sie als Mensch und Marke am besten beschreiben. Tschakka!

Solange ich das nur alleine mit meinem Gegenüber mache, erhalten wir lediglich die Eigenwahrnehmung dieser Person. Die ist erfahrungsgemäß auch weitgehend zutreffend, also auch andere haben einen ganz ähnlichen Eindruck der Persönlichkeit. Mehr Klarheit erhalten wir durch die Befragung anderer – in dem Fall hauptsächlich Menschen aus dem beruflichen Umfeld. So ergibt sich ein ziemlich klares Bild, mein Kund:in tickt. Damit können wir arbeiten.

Von dem abgesehen zwingt eine Positionierung zu einem Expertenstatus. Schließlich müssen wir in ganz kurzen Sätzen erklären können, was wir für andere professionell tun, welche Probleme wir für sie lösen und was sie davon haben. Auch das schafft viel Klarheit nach dem Motto: was wir. nicht mögen oder/und keine Zukunft hat, kann weg. Alte Zöpfe abschneiden – gerade jetzt!

Eigene Berufsberatung mit den Markenkernwerten

Wer weiß, wofür er bekannt ist und welche Eigenschaften und Werte ihn ausmachen, hat auch ein ausgezeichnetes Raster, um seinen einen Beruf oder künftige zu beurteilen. Ganz unabhängig von der Aus- und Weiterbildung. Denn um selber zu beurteilen, ob man für die eine oder andere (Abwandlung der) Tätigkeit taugt, hilft es ungemein zu wissen, was einem von seiner Persönlichkeit her leicht von der Hand läuft.

Sollte also ein tendenziell analytischer, introvertierter und kritisch hinterfragender Mensch Gedanken über einen Beruf machen, der sehr viel Kontakt mit Menschen voraussetzt, dann wird das niemals klappen. Egal wie gut man sich theoretisch darauf vorbereitet und wie phantastisch mögliche Gehaltsvorstellungen sind. Immer, wenn diese Persönlichkeit auf andere trifft, mit ihnen reden und sie möglicherweise überzeuen muss, hält sich diese weit außerhalb der eigenen Komfortzone auf.

Doch wie sieht es bei denjenigen aus, die aufgeschlossen, kontaktfreudig und menschenzugewandt sind? Diese Leute tun sich leicht mit anderen und haben Freude daran. So wird ein Schuh daraus.

bruce mars unsplash

Wer die Corona-Krise nicht für die persönliche Weiterbildung nutzt, hat nichts verstanden

Die Streaming Dienste boomen und viele von uns verbringen Stunden damit, Serien anzusehen, die gefühlt nie aufhören (ist ja der Sinn einer Serie). Kann man machen und es entspannt sicher gut – doch vielen bleibt noch viel Zeit, die besser genutzt werde kann. Warum also nicht die Krise zum Freund machen und über die eigene Entwicklung nachdenken? Warum nicht ernsthaft etwas ändern, was uns die nächsten Jahre nutzen wird? Warum jetzt den Beruf nicht so justieren, dass wir langfristig (wieder) Spaß und damit auch Erfolg haben werden?

Schon Dale Carnegie sagte vor langer Zeit: Schenkt dir das Leben Zitronen, mach Limonade daraus.

Ich helfe gerne beim Auspressen und zubereiten der Limonade.

 




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