Wie können Personal Brands medial sichtbar werden?

5. August 2021

Um als Personal Brand (also Personenmarke) sichtbar zu werden, brauchen Sie eine passende Medienauswahl. Sie ist einer der Schlüsselfaktoren für erfolgreiches Marketing. Wer sich hier nicht auskennt, trifft möglicherweise fatale Fehlentscheidungen. Beispielsweise, wenn man die Medienauswahl ohne eine klare Zielgruppenanalyse macht.

„Personal Branding ist deshalb so stark, weil es digital skalierbar ist“. Diesen Satz las ich vor kurzem im Business-Netzwerk LinkedIn. Dort diskutierten allerlei Expert:innen über die Sinnhaftigkeit von Personal Branding.

Diese Aussage ist jedoch viel zu kurz gesprungen. Denn Personal Branding ist etwas anderes als nur die digitale Skalierbarkeit. In erster Linie ist es eine werteorientierte Selbstvermarktungsmethode, die sowohl die eigene Persönlichkeit als auch die eigene Expertise bei den richtigen Zielgruppen kommuniziert.

Machen wir doch noch gemeinsam einen kleinen Ausflug in die Markenwelt. Denn woraus besteht überhaupt eine Marke, bzw. eine Personal Brand?

 

Die Markenformel

Alle Marken, die wir kennen, werden über ihre Persönlichkeit, über ihre Leistungen oder über beides vermarktet. Denken Sie beispielsweise an Autos. In den 90er Jahren zählte die Leistung eines Autos. Technik mit Vorsprung (Audi). Sicherheit (Mercedes / Volvo). Sportlichkeit und Kraft (Porsche) und so weiter. Man zeigte herausragende Details der Autos, beispielsweise einen Allradantrieb, Airbag, ABS und ESP, geteilt umklappbare Sitze etc.

Als die meisten Autos in ihrer Klasse durchaus vergleichbar wurden („es gibt keine schlechten Autos mehr“), haben die Werbungtreibenden mehr auf Persönlichkeit gesetzt. Es wurden gemäß den avisierten Käufergruppen ästhetisch gestaltete Fotos gezeigt, typische Design-Elemente hervorgehoben, Lichtgestaltungen dargestellt …

Jetzt, mit der beginnenden Elektromobilität, haben wir wieder einen Mix aus Leistungen (Akku, Reichweite, Assistenten…) und Persönlichkeit (kantiges „Elektro“-Design der Autos).

So in der Art läuft es überall. Im B2C-Markt oft nur mit Persönlichkeit, im B2B-Bereich mehr mit Leistungen. Wir stellen also fest: Eine Marke besteht aus der Kombination von Leistung und Persönlichkeit.

Im Personal Branding ist es dasselbe, heißt nur anders: Markenkern (unsere Expertise) + Markenkernwerte (Persönlichkeit) ergibt die Personal Brand (Marke)

Markenformel Stephan Raif für die Sichtbarkeit als Personal Brand

 

Wessen Problem löst Ihre Dienstleistung oder Ihr Produkt?

Haben Sie Ihre Marke als Persönlichkeit klar definiert, dann ist der nächste Schritt zur Sichtbarkeit Ihre Zielgruppe. Denn genau die Kenntnis Ihrer Wunschkunden führt Sie zum richtigen Kommunikationskanal.

Überlegen Sie sich also, welchen Menschen Sie mit Ihrem Angebot helfen. Wem nutzt es warum? Wer würde es kaufen? Wer waren Ihre bisherigen Kunden und wie gut kamen Sie mit ihnen zurecht?

All diese Überlegungen sind wichtig, um eine klare Zielgruppendefinition vorzunehmen. Dabei ist meiner Erfahrung nach genau die in der Headline aufgeführte Frage wichtig. Weniger zielführend ist die konkrete Frage nach der eigenen Zielgruppe. Das wäre nur dann sinnvoll, wenn Sie diese bereits genau kennen.

Wer also einen echten Nutzen von Ihrem Angebot hat, gehört zur Zielgruppe. Nun suchen Sie sich die ersten drei größten homogenen Gruppen heraus. Wahrscheinlich kristallisiert sich schnell eine heraus, die besonders interessant für Ihr Business ist. Das ist dann Ihre Kernzielgruppe.

 

Welche Kommunikationsgewohnheiten besitzt Ihre Zielgruppe?

Wenn Sie wissen, mit wem Sie kommunizieren wollen, dann dürfen Sie feststellen, wo sich diese Menschen informieren. Welche Medien nutzen Sie? Wo sind sie geschäftlich und kommunikativ unterwegs? Welche Netzwerke nutzen diese Personen?

Auch hier gilt – Recherche. Finden Sie es heraus. Suchen Sie online nach diesen Menschen. Reden Sie idealerweise mit ihnen bzw. mit vorhandenen Kunden.

Auf diese Weise wird klar, über welche Medien Sie diese interessanten Leute erreichen können. DA MÜSSEN SIE PRÄSENT SEIN!

 

Medienauswahl – hier macht Ihre Sichtbarkeit als Marke Sinn

Jetzt ist es soweit. Nun wissen Sie, wo Sie Ihre Zielgruppe antreffen und dort sollte Ihre kommunikative Heimat sein. Persönliche Vorlieben spielen keine Rolle – es geht nur um die ideale Erreichbarkeit Ihrer Kunden in spe.

Um Ihnen eine Entscheidungshilfe zu geben, habe ich eine Mindmap erarbeitet, die Ihnen mögliche Kommunikationskanäle aufzeigt.

Stephan Raifs Mindmap zur Medienauswahl für die Sichtbarkeit als Personal Brand

Falls Sie diese Grafik schlecht lesen können, laden Sie diese hier runter.

 

Empfehlung: Setzen Sie nicht nur auf ein Pferd

Viele Kollegen empfehlen als Hauptmedium ein soziales Netzwerk, beispielsweise LinkedIn oder Instagram. Das ist nicht grundsätzlich falsch, vor allen nicht während der Pandemie. Trotzdem ist das zu wenig und auch ein klein wenig gefährlich.

Denn Ihnen gehören diese Netzwerke nicht und Sie haben wenig Einfluss auf Ihre Sichtbarkeit darin. Bei vielen Followern ist die Sichtbarkeit natürlich höher, trotzdem kann sich das über Nacht ändern. Denn die Unternehmen, die diese Plattformen betreiben, können jederzeit den Algorithmus ändern, der für die Ausspielung Ihrer Beiträge verantwortlich ist. Außerdem könnten sie, wie bei Facebook geschehen, plötzlich (viel) Geld für reichweitenstarke Posts verlangen.

Bei Facebook konnte man in den ersten Jahren einfach und durch viel Engagement spielend auf eine große Reichweite kommen. Das ist jetzt nur noch in Verbindung mit Ads (Anzeigen) möglich. Damit verdient sich Facebook eine goldene Nase.

Bei LinkedIn könnte das auch passieren. Tatsächlich stelle ich fest, ein guter Reichweitenaufbau vor einigen Monaten viel einfacher war als jetzt. Warum? Weil sie sogenannte „gesponserte Posts“ verkaufen wollen. Also im Grunde eigene Anzeigen. Noch aber läuft es ganz gut mit der organischen Reichweite.

Die eigene Expertenseite

Lange Rede, kurzer Sinn: Nehmen Sie mindestens ein gutes Medium hinzu. Meine Empfehlung ist die eigene Expertenseite mit integriertem Blog. Denn bei einer eigenen Seite haben Sie die volle Kontrolle und können über Suchmaschinenoptimierung (SEO) dafür sorgen, dass Google Ihre Seite und Ihrer Artikel findet.

Auch wenn in Ihrem bevorzugten Netzwerk x Mio. Menschen unterwegs sind – bei Google sind es mehr. Deutlich mehr. Im Grunde nutzen fast alle diese Suchmaschine (weltweiter Marktanteil Google 93,14%).

Bei mir ist der Kundenzulauf über Google tatsächlich viel stärker als über andere Medien. Denn wer selbst mit seinem Personal Branding starten möchte, findet über Google schnell jemand, der/die ihn dabei unterstützen kann. So landen diese Interessenten oft bei mir.

Den eigenen YouTube Channel

Auch das ist eine sinnvolle Ergänzung. Wer lieber vor der Kamera steht als Artikel tippt, hat in YouTube seinen Kanal. Der große Vorteil im Vergleich zu den Netzwerken ist derselbe wie bei der Expertenseite: Andere können Sie googlen. YouTube ist hier besonders interessant, weil diese Plattform auch zu Google gehört. Also können wir davon ausgehen, dass die Google-Suchergebnisse die YouTube Videos stark berücksichtigen.

Bei Podcasts übrigens funktioniert das nicht gut. Google kann noch keine Audiodateien „hören“ und findet bestenfalls über die kurze Beschreibung zum Podcast, der zur gestellten Suchanfrage passt.

 

Sie sehen schon – schnell ist die Frage nach Ihrer eigenen medialen Sichtbarkeit nicht beantwortet. Falls Sie das gerne noch näher erläutert haben möchten, dann melden Sie sich bei mir.




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