Personal Branding - können Personen Marken sein?

18. April 2015

Seit es Social Media gibt, beschäftige ich mich mit dem Thema „Mensch als Marke„. Denn durch diesen Kommunikationskanal gibt es neue und einfache Wege, seine eigene Persönlichkeit als Marke darzustellen.

Das aber funktioniert nur im Web. Deshalb braucht man auch für die Welt außerhalb des Internets einen roten Faden, um auch dort als Marke erkannt zu werden. Beides, die Online- als auch die Offline-Reputation muss stimmig, authentisch und glaubwürdig sein.

 

Aber wie soll das funktionieren?

Die notwendigen Schritte kann man eins zu eins bei der klassischen Markenlehre abschauen. Denn was macht eine Marke aus? Sie steht für die (unternehmerischen) Spitzenwerte, für die sie im Markt bekannt, beliebt und erfolgreich ist. Eine Nivea Creme zum Beispiel wird seit über hundert Jahren mehr oder weniger unverändert verkauft. Warum? Weil alle darauf vertrauen, dass Nivea gut pflegt.

Genauso wie ein Produkt besitzt auch ein Personal Brand sogenannte Markenkernwerte. Werte, die sie ausmachen, die sie einzigartig machen. Die muss man „nur noch“ heraus kristallisieren. Das ist ein methodischer Prozess, der sowohl die Außensicht als auch die Eigensicht der jeweiligen Person einschließen muss.

 

Die Positionierung – wofür stehst Du?

Während die Markenkernwerte die herausragenden Eigenschaften dieser Person in sehr verdichteter Weise beschreiben, sagt die Positionierung, was diese Person für wen tut. Dabei darf die Positionierung gerne einschränken und spitz formuliert sein. Je reduzierter und klarer, desto einfacher ist es, die avisierte Richtung nicht aus den Augen zu verlieren.

 

Die Mission – was Dich antreibt.

Jeder kann erklären, was er macht und wie er vor geht. Aber WARUM tut man, was man tut? Das ist eine wirklich schwierige Frage, die man sich erarbeiten muss. Denn ein Personal Brand braucht eine Mission. Einen Grund, sich zu engagieren, der weit über den persönlichen Broterwerb hinaus geht. Also etwas, das ein höheres Ziel verfolgt. Das kann ganz hoch gegriffen sein, sinngemäß „ich möchte die Welt mit meiner Arbeit ein bisschen besser machen“.

 

Der Markenname – die Domain.

Auch wenn´s bisher abstrakt war, der Markenname selbst ist völlig „organisch“. Er besteht !natürlich! aus dem Namen der Person. Hierbei empfehle ich, möglichst alle gängigen Schreibweisen und Domain-Endungen zu sichern.

Interessanterweise zeigt sich gerade hier das fehlende Verständnis für das (eigene) Personal Brand. Überlegen Sie doch einmal, wieviele Menschen tatsächlich ihren Namen im Internet als Domain gesichert haben? Das sind viel weniger, als man glauben will. Selbst Menschen, die im „richtigen Leben“ bekannt sind, wie ein bunter Hund wie beispielsweise die Chefs und Vorstände von (großen) Unternehmen, besitzen noch kaum Verständnis dafür.

 

Die Story – Deine persönliche Geschichte.

Was antworten Sie, wenn Sie gefragt werden, was Sie beruflich tun? Wenn Sie nun keine kurze, persönliche und differenzierende Story haben, dann verpassen Sie eine Chance. Denn mit ein paar wohl überlegten (und gerne auch einstudierten) Sätzen kann man Interesse wecken und initiiert Rückfragen bzw. den Wunsch nach mehr Informationen. Das schaffen Sie nicht, wenn Sie ausschweifend oder unspannend erzählen.

 

Die Vermarktung.

Nun wird´s wieder klassisch. Ich empfehle, eine neue Website zu entwickeln, die das Personal Brand in den heraus gearbeiteten Facetten präsentiert. Glaubwürdig, authentisch und spannend. Davon ableitend kann man alle weiteren Aktivitäten gestalten. In Wort und Bild. Im Internet und im klassischen Business. Alles sollte eine Handschrift besitzen. Von der Homepage über die Präsentationsvorlage bis zur Visitenkarte oder Briefpapier.

Thematisch muss man fortan versuchen, die festgelegten Markenkernwerte mit Leben zu füllen. Das dürfte aber nicht schwer fallen, da sie ja ganz eng zur Persönlichkeit, zur Marke gehören.

 

Und jetzt?

Markenkernwerte, Positionierung und die Story sind die kommunikativen Leitplanken, innerhalb derer man sich künftig bewegen sollte. Dabei ist ein stetiger Abgleich nötig, sinngemäß passt das, was ich tue, schreibe oder spreche zu den Spitzenleistungen, durch die ich bisher erfolgreich war?

Und die Mission ist der Antrieb für die Zukunft. Wenn man einen eigenen Anspruch formuliert hat, dann darf man ihn nie aus den Augen verlieren. Jede noch so kleine Aktion sollte ein Mosaiksteinchen auf dem Weg zur Erfüllung der persönlichen Mission sein.

 

Kann man das selbst machen?

Warum nicht? Aber das ist Übungssache. Ich stelle immer wieder fest, dass es einem externen Berater leichter fällt, sich in eine Person einzudenken und einzufühlen. Denn ein Experte für Personal Brands sucht wie ein Trüffelschwein nach markenrelevanten Informationen. Diese werden gemeinsam so lange diskutiert und verifiziert, bis man quasi den Nagel auf den Kopf trifft.

Die Persönlichkeit selbst sieht zunächst meist vor lauter Bäumen den Wald nicht. Kein Wunder, denn sie kennt sich ja viel besser, viel detaillierter, viel facettenreicher als jeder andere. Dazu kommt eine gute Portion Eigenkritik, Eigeneinschätzung etc. hinzu.

Aber mit einer klaren Struktur, wie oben beschrieben, sollte das eigentliche Vermarkten der Persönlichkeit nichts im Wege stehen. Außer der eigene Terminkalender und möglicherweise die fehlende Lust, ständig nach Themen zur eigenen Vermarktung zu suchen.

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