Ihre persönliche Präsenz entscheidet

23. November 2018

Kopf hoch, Brust raus, steh´ aufrecht … das hörten wir alle während unserer Kindheit. Auch wenn das streng klingt, ist es grundsätzlich nicht falsch, wenn wir einen guten Eindruck hinterlassen wollen. Denn Ihr persönlicher Auftritt entscheidet oft darüber, wie ernst Sie genommen werden. Das ist ein gut sichtbarer Teil Ihrer Personal Brand, Ihres Charismas.

Während meines Trainings als Coach habe ich häufig beobachtet, dass sich große Menschen gerne klein machen und kleine Menschen manchmal ein sehr überzogenes Selbstbewusstsein zur Schau stellen. Warum ist das so?

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Wer sich zeigt, wirkt selbstbewusst

Unsere Körpergröße hat nicht viel mit unserer Präsenz und unserem Auftritt zu tun. Auch kleine Menschen können raumfüllend sein, wenn sie sich selbstbewusst zeigen. Solche Menschen kennen wir alle: Sie betreten einen Raum und alle drehen sich nach ihnen um.

Bis zu einem gewissen Grad kann man selbstsicheres Auftreten trainieren. Die wenigsten von uns sind mit blendendem Aussehen, stattlicher Körpergröße und einer angenehmen Stimme auf die Welt gekommen. Wenn wir uns jedoch unserer Möglichkeiten bewusst sind, dann wissen wir, an was wir persönlich arbeiten können.

 

Die Körperhaltung ist das erste sichtbare Signal von Ihnen

Stehen Sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden. Dazu stellen Sie Ihre Füße etwa hüftbreit nebeneinander. Das darf in einer bequemen Haltung sein, die Sie allerdings nicht ständig wechseln sollten. So kommen Sie schnell ins pendeln und das wirkt unsicher.

Richten Sie sich zu Ihrer ganzen Größe auf. Stellen Sie sich vor, an Ihrer Kopfmitte ist ein dünnes Seil befestigt, das Sie ein wenig nach oben zieht. Achten Sie darauf, dass Ihr aufrechter Stand für Sie komfortabel ist. Menschen, die beispielsweise einen Rundrücken haben, fällt es schwer, diese aufrechte Körperhaltung mühelos durchzuhalten. Ihr Stand darf nicht angestrengt wirken, sondern locker. Aufrecht(er) stehen kann aber jeder, wenn´s drauf ankommt.

evolution 296584 1280Wenden Sie sich mit der vollen Körperbreite zu den Personen hin, mit denen Sie sprechen. Auch so machen Sie sich optisch größer und auffälliger. Außerdem wirkt das auf Ihr Gegenüber respektvoll, weil Sie sich ihm bzw. ihr komplett widmen. Diese Signale versteht jeder, auch wenn er nicht darüber nachdenkt.

 

Wagen Sie mehr Mimik und Gestik

Wir alle waren schon einmal die Meister in Mimik und Gestik. Nämlich im Kindesalter. Kindern sieht man sofort Ihre Gemüts- und Stimmungslage an, sie machen große Gesten und wirken ausgesprochen lebhaft. Im Laufe des Erwachsenwerdens haben wir uns das nahezu komplett abtrainiert. Jetzt dürfen wir es wieder zulassen.

Während meiner Trainings coache ich meine Teilnehmer gerne auf Mimik und Gestik. Ich schubse sie ein wenig aus ihrer Komfortzone und lasse sie beispielsweise (nach einer Struktur) eine freie Rede halten. Häufig beobachten wir dabei, dass sich die Menschen in einer solchen Stress-Situation gehemmt verhalten. Wir wollen uns gerne an etwas festhalten (Kugelschreiber oder Blatt Papier), verstecken uns gerne (hinter dem Rednerpult oder einem Tisch) oder stecken unsere Hände weg (in die Hosentasche oder auf den Rücken).

Um die Teilnehmer während ihrer Rede aufzulockern, stelle ich ab und zu kurze Fragen (wie ging es Dir dabei , was hast Du gefühlt, was ist passiert…). Plötzlich öffnen sie sich, sprechen zu mir, gestikulieren völlig natürlich und beantworten meine Frage locker. Genau das ist es!

Jeder von uns beherrscht seine Gestik und Mimik perfekt, wenn er sich im Familien- und Freundeskreis aufhält. Wir denken nicht darüber nach, alles ist völlig normal und ganz natürlich. Nehmen Sie ein wenig von diesem Gefühl mit in eine ungewohntere Situation, beispielsweise im beruflichen Umfeld. Gestikulieren Sie auf bauch- und Brusthöhe und nicht an der Hosennaht. Stellen Sie dabei Ihre Arme etws ab vom Körper und verschaffen Sie sich so mehr Raum. Erlauben Sie sich, Gefühle zu zeigen. Eben genau so, als stünde Ihnen ein guter Freund, eine gute Freundin gegenüber.

 

Seien Sie blickfest und behalten Sie die Aufmerksamkeit

„Ich sehe Dir in die Augen, Kleines“ ist wohl eines der berühmtesten Filmzitate. Nehmen Sie sich es zu Herzen und schauen Sie Ihre Gesprächsparter an. So fühlt er sich wahr genommen und weiß, dass dieser Moment nur ihm gehöhrt.

Hier entscheidet Ihr Gefühl und Ihre Empathie, wie intensiv dieser Augenkontakt sein darf: nicht fixieren und starren, aber auch nicht ständig weg blicken. Schenken Sie Ihrem Gegenüber das Gefühl, dass Sie sich jetzt nur ihm bzw. ihr widmen. Das macht Sie vertrauenswürdig und sympathisch.

Das natürliche Verhalten beim Blickkontakt sind ca. 1/3 bis 2/3 während eines Gespräches in die Augen des Gegenübers sehen. Automatisch ist der Blickkontakt beim sprechen weniger als beim zuhören. In der passiven Rolle signalisieren wir durch den Blick in die Augen unser Interesse und Aufmerksamkeit.

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Nutzen Sie Ihre klare, kräftige Stimme

Ob eine Stimme laut oder leise ist, spielt keine große Rolle. Wer eine leise Stimme besitzt, muss nicht besonders laut werden, um gehört zu werden. Es genügt die Intensität und Klarheit in der Stimme.

Laute Stimmorgane haben dafür den entscheidenden Vorteil, dass sie kraftvoll und lebhaft wirken. Auch das will gelernt sein, denn schnell kann eine laute Stimme anderen auf die Nerven gehen.

Egal, wie es um Ihre Stimme bestellt ist. Achten Sie darauf, dass Sie klar und deutlich reden ohne Ihre Natürlichkeit zu verlieren. Das ist in stressigen Situationen viel verlangt, aber eine Übungssache.

Achten Sie darauf, gut verstanden zu werden. Sprechen Sie ein klein wenig lauter als sonst und schon tun Sie etwas Ungewohntes. Das können Sie besser kontrollieren. Mit einer klaren, gut verständlichen Stimme strahlen Sie mehr Selbstbewusstsein aus und wirken kompetenter.

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Mir geht es häufig so, dass ich mich zu Beginn eines (wie auch immer gearteten Auftritts) anfangs häufig räuspern muss, bis die Stimme frei ist. Um das zu vermeiden, habe ich ein kurzes Stimmtraining eines sehr geschätzten Kollegen absolviert, das mich begeistert hat. Mit kleinen, einfachen Übungen, die ich beispielsweise im Auto auf der Anfahrt mache, schwinge ich meine Stimme frei.

Versuchen Sie, während eines Gesprächs melodisch zu werden. Unterstreichen Sie den Sinn Ihrer Sätze mit Ihrer Stimmmelodie. Werden Sie lauter und leiser während des Erzählens. Gerade etwas leise zu sagen ist oft eindringlicher als laut hinauszuposaunen. Das tun wir ganz locker in unserem vertrauten Umfeld der Familie und im Freundeskreis. Die Kunst besteht darin, diese Varianz auch ins berufliche Umfeld zu tragen. Das ist wie alles Übungssache.

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Achten Sie beim nächsten Mal auf eines der Dinge, die oben beschrieben sind. Versuchen Sie einfach, eines etwas besser zu machen und stellen Sie fest, wie die anderen auf Sie reagieren. Werden Sie beispielsweise blickfester, wenn Ihre Augen sonst unruhig umher schauen (wirkt unsicher) oder zeigen Sie sich Ihrem Gegenüber sehr wertschätzend, in dem Sie sich ihm voll und ganz widmen. Mit Ihrer Körperhaltung und Ihrer Mimik/Gestik. Auch, wenn es nur ein paar Minuten sind.

Hören Sie auch in sich hinein. Fühlen Sie sich besser? Gestärkt? Selbstbewusster?

In diesem Sinne – zeigen Sie sich!

 

 

 

 




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