Genügt LinkedIn für Personal Branding?

17. Juni 2023

Wenn Sie einen Account bei Linkedin haben und durch den Feed scrollen, könnten Sie den Eindruck bekommen, dass das für Personal Branding der ideale Kanal ist. Das jedenfalls schreit Ihnen gefühlt jede:r zweite Personal Branding Expert:in entgegen. Mehr oder weniger deutlich.

Dieses Business-Netzwerk wird über die Maßen gelobt, gehyped und nahezu heroisiert. Große Gefühle, noch größere Erfolge und sehr viele Tipps bekommt man entgegen geschleudert. Manche davon sind ganz gut – wenn man sich das erste Mal für Personal Branding interessiert. Doch Tiefe finden Sie selten.

 

LinkedIn erzeugt FOMO

Nach einiger Zeit beginnt bei Ihnen auch ein „FOMO“ Effekt. FOMO für „Fear Of Missing Out“, also die Angst, etwas zu verpassen. Vor allem, wenn Sie nicht sofort mit Ihrem Personal Branding auf LinkedIn beginnen.

Sollte diese „Angst“ Einzug halten, merken Sie es vielleicht erstmal gar nicht. Sie haben nur das Gefühl, dabei sein zu müssen. Damit fängt´s an.

Also liest man mit Interesse die Beiträge der Coaches und Expert:innen, um die Tipps und Hacks zu übernehmen und sein eigenes Personal Branding zu starten. Erfolgreich scheint zu sein, wer viele Follower und Likes eingesammelt hat.

Sie bekommen zu lesen, dass das einfach sei mit dem Branding auf LinkedIn – sie müssten nur endlich mal anfangen. Doch sie merken schnell, dass mehr dazu gehört, als „einfach zu posten“. Klar, flache Themen gibt´s jede Menge (auch immer mehr weit außerhalb des Berufslebens), doch Sie haben vermutlich den Ehrgeiz, Ihre Erfahrung und Ihr Wissen einfließen zu lassen. Dann wird´s schon komplizierter und Sie gelangen schnell an Ihre Grenzen.

Sie haben weder Ahnung noch Zeit? Macht nichts. Sie können auch Ihre komplette Identität in die Hände von Experten legen, die das komplett für Sie übernehmen.

 

Kein Problem. Lassen Sie einfach Ihr Personal Branding machen. Gute Idee?

Seit wenigen Jahren gibt es verschiede Anbieter, die „professionell“ Ihren LinkedIn Account übernehmen und in Ihrem Namen posten, kommentieren und liken. Sie selbst haben nichts weiter zu tun als regelmäßig ein paar Gespräche zu führen und können sich am Aufbau Ihrer Follower-Anzahl quasi als Zuschauer erfreuen.

Ach ja, ganz vergessen. Bezahlen dürfen Sie auch. Monatlich einen hohen drei- bis (niedigen) vierstelligen Beitrag, der sich im Laufe der Zeit ganz schön addiert. Extras noch nicht eingerechnet.

Die Firma bezahlt das? Na dann, auf geht´s.

Trotzdem halte ich das für keine gute Idee. Warum erfahren Sie, wenn Sie dran bleiben.

LinkedIn Personal Branding ist nur ein Kanal

Wer spricht in Ihrem Namen?

Gut. Sie arbeiten mit einer LinkedIn Agentur zusammen. Wer sind die Kolleg:innen, die Ihren Account optimieren, pflegen und für Sie Ihr Personal Branding auf LinkedIn antreiben?

Ausnahmen bestätigen die Regel. Doch meistens trifft diese Beschreibung auf die Leute zu, die in Ihrem Namen Ihren digitalen Zwilling aufn LinkedIn füttern.

Das zu tun und ausführen zu lassen ist natürlich kein Frefel. Doch Sie als künftiger Personal Brand sollten einschätzen können, was das für Sie bedeutet.

Übrigens, diese Agenturen machen Ihre Arbeit auf LinkedIn gut. Solange es sich um eine recht oberflächliche Kommunikation handelt. Ihr Account sieht nach deren Betreuung professionell aus (ähnlich wie viele andere) und die Anzahl Ihrer Kontakte wächst. So weit, so gut.

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Ihr Telefon klingelt. Ein Interessent ruft an.

Stellen Sie sich vor, Sie sind in Ihrem Büro und Ihr Telefon auf dem Schreibtisch klingelt. „Lena, würden Sie bitte mit diesem Interessenten für mich sprechen?“ rufen Sie Ihrer Assistenz zu…

Würden Sie so auf einen möglichen Neukunden reagieren? Vermutlich nicht. Ich jedenfalls gehe immer an mein Telefon, wenn jemand die Durchwahl hat. Das gilt im übertragenen Sinn auch online.

Auf LinkedIn passiert aber genau das. Ein Interessent von Ihnen liest mit und kommentiert. Nun antwortet ein:e Mitarbeiter:in Ihrer LinkedIn Agentur für Sie. Glauben Sie, Ihr Interessent bekommt dann eine Vorstellung Ihrer Kompetenz und Erfahrung? Ihrer Persönlichkeit? Sicher nicht.

Solange es sich um einfache Themen handelt, funktioniert das. Beispielsweise, wenn Sie schreiben lassen, dass Sie sich zu Ihren Mitarbeitern beim Essen setzen. Oder sich auch mal selbst hinterfragen. Oder dass Sie Innovationen lieben. Oder Ihre Meinung zur KI, oder vom letzten Urlaub…

Doch fachlichte Themen, die Ihre Kompetenz zeigen? Oder Ihre Persönlichkeit?

Nein, meinstens nicht oder kaum.

 

Was passiert in fünf Jahren mit Ihrer Marke?

Das Dumme an Personal Branding ist, dass man es für Jahre an der Backe hat. Doch das ist in der Markenführung ganz normal. Oder warum glauben Sie, dass die ungestützt bekannteste Marke dieses Planeten jährlich Milliarden für Kommunikation ausgibt? Würde Coca Cola das nicht machen, rücken andere sofort nach.

Für Sie bedeutet das den langen Atem. Personal Branding ist nur für ausdauernde Menschen eine gute Möglichkeit. Sobald Sie es schleifen lassen, sinkt der Aufmerksamkeitspegel. Lassen Sie es ganz sein, war Ihr komplettes zeitliches und finanzielles Invest für die Katz.

Nun stellen wir uns mal vor, die jährlichen Ausgaben für die Betreuung Ihres Accounts stünden irgend wann einmal nicht mehr zur Verfügung. Egal ob das Geld vom Unternehmen oder Ihrem eigenen Konto kommt.

Sind Sie dann so fit, Ihre Kommunikation nahtlos zu übernehmen? Noch viel problematischer ist die Frage nach Ihrem Zeitkontingnet dafür. Das hat Ihnen ja Ihr:e junger:e Agentur Betreuung abgenommen. Nun aber steht sie nicht mehr zur Verfügung.

Also müssten Sie zum Zeitpunkt x zurück über Los und für sich neu beginnen. Blöd, nicht wahr?

 

Personal Branding ist Chefsache

In meinen mehr als 20 Jahren war allen Kunden klar: Die Markenführung gehört in die Hände der Geschäftsleitung. Das zeigte sich übrigens auch während der großen Krisen, die wir erlebt haben: Während der Bankenkrise wurden Werbeaetats gekürzt, die Markenkommunikation meistens nicht. Auch bei Covid war´s ähnlich.

Wenn Sie also den Fullservice in einer LinkedIn-Agentur buchen, geben Sie Ihre Marke in fremde Hände und nehmen nur wenig Einfluss auf die Kommunikation. Können Sie machen, schiebt aber Ihr Problem nur auf und kostet eine Menge Geld.

Von dem abgesehen ist Personal Branding grundsätzlich zu kurz gesprungen, wenn es nur auf LinkedIn stattfindet.

 

LinkedIn ist nur ein Social Media Kanal

Personal Branding auf nur einem Medium ist nur eingeschränkt sinnvoll. LinkedIn besitzt im Moment eine gewisse Relevanz, das bestreite ich nicht. Deshalb tummle ich mich auch dort herum und habe meine Spaß daran.

Den Kommunikationskanal wählt man aber immer nach den Kommunikationsgewohnheiten der gewünschten Zielgruppe aus. Befindet die sich überwiegend auf LinkedIn und ist dort aktiv – bingo. Dann ist das ein gutes Medium.

Meistens ist das aber nur (sehr) eingeschränkt der Fall. Viele meiner Kunden haben keinen LinkedIn Account oder zu wenig Zeit, um sich damit zu befassen. Sie lesen beispielsweise regelmäßig Fachzeitschriften (offline / online) oder googlen ganz banal nach den gesuchten Informationen. Schon ist für diese Zielgruppe LinkedIn unrelevant.

Das aber nur so am Rande – dieses Thema füllt weitere Blogbeiträge.

 

Jetzt will ich´s aber genau wissen

Wenn Sie nun neugierig oder ratlos sind, melden Sie sich bitte bei mir. Alle Kontaktdaten sind willkommen einschließlich der Onlinebuchung eines Gesprächstermins. Ich beantworte Ihre Fragen gerne – das kostet sie erst dann Geld, wenn wir ins Geschäft kommen.

 

 

 

 

 

 




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