Eine Marke ist kein Personal Branding - doch ohne ist Personal Branding sinnlos ?

6. Juni 2021

Eines meiner Lieblingsbeschäftigungen ist es, die Personenmarke von Persönlichkeiten zu erarbeiten – gemeinsam mit der Kundin oder dem Kunden. Die Marke ist für mich die Basis für das eigene Personal Branding, deshalb geht es meiner Überzeugung nach nicht ohne. Doch die Marke alleine genügt nicht. Sie darf gezeigt, inszeniert und untermauert werden. Durch Kommunikation.

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Warum eine Marke?

Lassen Sie uns ein kleines Spiel machen: Welche Marke verbirgt sich hinter den folgenden Abbildungen?

Welche Marke Personal Brands

Richtig, das war einfach: Pink ist die Farbe für die Telekom (1), die gelbe Farbe für den Stromanbieter Yello (2), die Luftblasen für O2 (3) und der Verlauf für Sixt (4).

Doch diese Produkte sind generisch: Telekommunikationslösungen, Strom, nochmal Telekommunikation und Mietwagen. All diese Marken haben viel Wettbewerb, der dasselbe Produkt anbietet. Doch die Kommunikation für die Telekom ist komplett anders als für O2. Genauso wie Yello im Vergleich zu Ihrem Stadtwerk oder Sixt zu Avis.

Der Unterschied ist die Marke. Also wird jeder, der mit diesen Marken zu tun hat, genau wissen, welche Markenattribute festgelegt sind und wie sie in die Kommunikation einfließen sollen.

Bei uns Persönlichkeiten ist das viel einfacher. Wir müssen nichts festlegen. Es ist alles schon längst vorhanden.

Ihre Markenpersönlichkeit

Jeder von uns ist ein echter Typ. Eine Persönlichkeit. Schon lange. Wir haben unsere Persönlichkeit schon im Kindes- und Jugendalter entwickelt. Die ändert sich in den folgenden Jahrzehnten nicht mehr besonders eklatant. Ich habe das bei mir selbst gemerkt – die Autos, die Tiere, die Farben … die ich als Kind mochte, liebe ich immer noch.

Umso wichtiger ist es, unsere Persönlichkeit zu kennen, damit wir sie in unsere Kommunikation einfließen lassen können. Denn wir können nicht einfach Eigenschaften hinzu „erfinden“ oder annehmen, wie das bei den Markenartikeln geschieht. Denn wir sind erlebbar und jeder, der uns kennt, könnte etwas über unsere Persönlichkeit erzählen.

Deshalb ist es aus meiner Sicht absolut erforderlich, die eigene Persönlichkeit zu kennen. Denn – das weiß ich aus meiner Zeit in Werbeagenturen – wir können nur sinnvoll vermarkten, was wir auch gut beschreiben können.

Unsere Persönlichkeit als Marke

Vielen von uns fällt es leicht, über die eigene Tätigkeit, die Profession oder den Beruf zu sprechen. Hier können wir stundenlang erzählen. Doch wie sieht das mit uns als Persönlichkeit aus? Hier wird´s schon dünne.

Das ist kein Wunder. Denn es gibt selten die Gelegenheit, sich mal ausschließlich mit sich selbst zu beschäftigen. Natürlich – jeder kennt sich selbst gut. Doch wie schaffen wir es, unsere Persönlichkeit so treffend zu beschreiben, wie das beispielsweise die Markenhersteller von Produkten und Dienstleistungen können? Gar nicht so einfach…

Also ist es erforderlich, die eigene, facettenreiche Persönlichkeit auf das ganz Typische zu reduzieren. Außerdem brauchen wir ein Feedback von außen, denn nicht immer haben wir eine sichere Einschätzung unserer Persönlichkeit.

Hier kommt mein Markenmodell ins Spiel. Das Geniale daran: Es ist einfach, reduziert und trotzdem umfassend. Kennen wir alle Markenelemente, dann wissen wir genau, wie wir uns kommunikativ „verkaufen“ können, um authentisch zu sein.

Markenmodell Personal Brands Stephan Raif

Dieses Markenmodell umfasst uns als Persönlichkeit in allen Zeitformen: Die Markenkernwerte haben wir uns in der Vergangenheit erworben, die Positionierung sagt aus, was wir in der Gegenwart tun und die Vision ist die Vorstellung unserer Zukunft.

Alles stark komprimiert in der Marke – einsatzbereit für die persönliche Kommunikation.

Die Personal Branding Formel

Jetzt kommen wir dem echten Personal Branding schon nahe. Denn es genügt nicht, nur über das zu kommunizieren, das wir beruflich tun oder für andere machen wollen. Wir brauchen den persönlichen Touch in der Kommunikation. Der wird durch die Marke festgelegt. So ergibt sich eine simple Formel, die fürs Personal Branding gilt:

Personal Branding Formel Stephan Raif

Der Markenkern ist das, was wir tun. Unsere Spezialität. Unser Expertentum. Genau das, was wir leisten, auch für andere. Bei mir ist es Marketing im Allgemeinen und Personal Branding im Besonderen.

Die Markenkernwerte sind Aussagen über unsere Persönlichkeit, unser Charakter und damit ein wichtiger Teil unserer Personenmarke. Diese Kernwerte müssen kommunikativ mit dem informativen Teil unserer Kommunikation einfließen. Dann wird aus einer generischen Aussage eine persönliche Aussage einer Expertin oder eines Experten. In dieser Kombination sehr selten, wenn nicht sogar unverwechselbar.

Wer bei mir seine Marke, seine Personal Brand erarbeiten lässt, weiß nach den Workshops, wie die eigene Persönlichkeit in die Kommunikation einfließen kann. Vor allem wie.

Ich staune immer wieder über zahlreiche Kollegen, die plötzlich auch Personal Branding Experten sind und kein Wort über die eigene Marke verlieren. Für viele ist die reine „Produktkommunikation“ beispielsweise über Linkedin (Business Netzwerk) bereits Personal Branding. Mir ist meist klar, warum das so ist: sie kommen aus allen Bereichen, nur nicht aus dem Marketing. Haben also wenig Ahnung von Marken, Markenaufbau und Markenkommunikation. Ich halte das für nicht nachhaltig und für zu kurz gesprungen.

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Jetzt beginnt der Marathon

Wer die Personal Branding Formel für sich klar erarbeitet hat, für den beginnt nun der „Ausdauersport“. Nämlich das kommunizieren. Das ist leider etwas, was jeder für sich selbst regelmäßig erarbeiten darf.

Personal Branding ist nichts für Ungeduldige. Der persönliche Markenaufbau braucht seine Zeit und erfordert viel Arbeit, die Woche für Woche, Monat für Monat und Jahr für Jahr erfolgen sollte.

Denn es ist mit unserer Kommunikation, egal auf welchen Medien, genau gleich wie bei allen Markenartiklern. Selbst die größten Marken wären schnell weg vom Fenster, wenn sie nicht permanente Werbe- und Kommunikaitionsanstöße liefern. Oder glauben Sie beispielsweise, dass jemand in zwei Jahren noch eine Coca Cola bestellt, wenn für die Marke plötzlich nicht mehr geworben wird?

Also besteht gutes, nachhaltiges Personal Branding immer aus der Marke, dem Markenkern und der Kampagne. In diesem Sinne – legen Sie los. Falls Sie die Marke für Ihr Branding brauchen, melden Sie sich gerne.

 

 

Abbildungen und Fotos: Stephan Raif
Läufer: Photo by Isaak Wendland on Unsplash




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